Weikersheim

Eingebettet in die schöne Taubertäler Landschaft, auf dem Weg nach Honsbronn, liegt der jüdische Friedhof. Außerhalb von Weikersheim und abseits vom Alltagsgeschehen. Er besteht bereits seit 1730. Zuvor musste die jüdische Gemeinde ihre Toten bei Zahlung eines hohen Wegzolls (Leichenzolls) im Deutschordensgebiet von Unterbalbach bestatten. Ein eigener Friedhof wurde vom Vorsteher der jüdischen Gemeinde Lämmle (Seligmann) sowie weiteren jüdischen Vertretern angeregt. Der damals residierende Graf Carl Ludwig erlaubte der jüdischen Gemeinde die Errichtung eines eigenen Friedhofes mit den üblichen jüdischen Begräbnisvorschriften. Diese umfassen dass, die Toten mit dem Blick nach Osten sowie unter Einhaltung eines Zwischenraumes von sechs Handbreiten zwischen den Gräbern begraben werden. Außerdem bleiben die Grabsteine stehen bis sie verwittert sind oder in den Boden einsinken. Das Grab vom Vorsteher der jüdischen Gemeinde Lämmle trägt die Nr. 220 und die Inschrift: „Hier ist geborgen und begraben Lämmle ben Ascher (Seligmann)“ sowie die hebräische Jahreszahl, aus der sich als Datum: Donnerstag, 17. Juli 1742 ergibt. Lämmle Seligmann war der Hofbankier am Grafenhof. Graf Carl Ludwig ließ ihn als Teil seines Hofstaats in der Zwergengalerie im Schlossgarten verewigen. Der jüngste Grabstein hat die Nr. 707 mit der Jahreszahl 1941. In diesem Jahr verlieren sich auch die Spuren der letzten beiden Juden aus Weikersheim.

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